LENDEMAINS: Paysages Littéraires
Posted by barbara piatti on Donnerstag, Februar 2, 2012
Barbara Piatti, mit Visualisierungen von Anne-Kathrin Reuschel
Literarische Landschaften sichtbar machen: Pläyoder für Experimente zwischen Kartographie und Literaturtheorie (Originaltitel: Rendre visible les paysages littéraires: plaidoyer pour des expériences entre la cartographie et les études littéraires)
Anmerkung: hier zu sehen sind farbige Abbildungen (siehe unten) eines in schwarzweiss gedruckten Artikels, welcher demnächst in der französischen Fachzeitschrift Lendemains erscheinen wird.
Abstract: In diesem Aufsatz findet sich einleitend ein kurzer Überblick über die literaturwissenschaftlichen Ansätze Geokritik, Geopoetik und Literaturgeographie. Die drei Bereiche weisen eine Reihe von Parallelen auf, denn in allen drei Fällen geht es um die Wechselwirkungen zwischen realen und fiktionalen Räumen.
Anschliessend wird auf das Projekt »Ein literarischer Atlas Europas« fokussiert, das mit Methoden der Literaturkartographie arbeitet. An zwei konkreten Beispielen – der Kategorie »Figurenwege« und der Kategorie »projizierte Räume« – wird vorgeführt, was auf den Karten und GIS-Analysen tatsächlich zu sehen ist, genauer: welchen Mehrwert an Erkenntnis sie generieren. Der Aufsatz schliesst mit einem Ausblick auf die dynamische Entwicklung dieses Forschungsgebietes, das durch die Allianzen von Geisteswissenschaften mit den digitalen Technologien enormen Aufwind erfahren hat.
Abb. 1: Bruce Chatwin: 'Utz' (1988). Abgebildet ist die Dimension der projizierten Orte, im europäischen Massstab. Textanalyse: Marie Frolikova, Karls-Universität, Prag; Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich
Abb. 2: Projizierte Räume auf der Weltkarte, ausgehend von der Modellregion Prag. Textcorpus: 77 erzählende Texte (Romane, Novellen, Kurzgeschichten etc.), mehrheitlich zwischen 1861 und 1918 erschienen. Textanalysen: Marie Frolikova und Eva Markvartova, Karls-Universität, Prag; Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich
Abb. 3: Projizierte Räume auf der Weltkarte, ausgehend von der Modellregion Nordfriesland. Textcorpus: 113 erzählende Texte (Romane, Novellen, Kurzgeschichten etc.), mehrheitlich zwischen 1861 und 1938 erschienen, davon allein 35 aus der Feder Theodor Storms. Textanalysen: Kim Seifert und Kathrin Winkler, Georg-August-Universität Göttingen; Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich
Abb. 4: Säulendiagramm, das die Verteilung der projizierten Orte innerhalb (schwarz) und ausserhalb (grau) der Modellregionen Prag und Nordfriesland zeigt.Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich.
Abb. 5a: Kreissektordiagramm, das die Verteilung der Schauplätze und projizierten Orte zeigt, jeweils innerhalb und ausserhalb der Modellregion Prag. Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich.
Abb. 5b: Kreissektordiagramm, das die Verteilung der Schauplätze und projizierten Orte zeigt, jeweils innerhalb und ausserhalb der Modellregion Nordfriesland. Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich.
Abb. 7: GIS-Analyse der Figurenwege in der Modellregion Nordfriesland. Grundlage sind 113 Prosa-Texte, erschienen zwischen 1847 und 1938, d.h. die Visualisierung zeigt das fiktionalisierte Nordfriesland Theodor Storms und seiner Zeitgenossen (u.a. Detlev von Liliencron, Klaus Groth). Textanalysen: Kim Seifert und Kathrin Winkler, Georg-August-Universität Göttingen; Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich
Abb. 8: Figurenwege in der Modellregion Prag. Das analysierte Textcorpus umfasst 77 Prosatexte, grösstenteils erschienen in den Jahren 1861-1918. Textanalysen: Marie Frolikova und Eva Markvartova, Karls-Universität, Prag; Visualisierung: Anne-Kathrin Reuschel, ETH Zürich